Touren
Etappe 1: Lindau-Klosters 110km/1700Hm.
Wir starten an Deutschlands größtem See. Der Bodensee liegt im nördlichen Alpenvorland und wird vom Rhein durchflossen. An ihn grenzen
Deutschland, Österreich und die Schweiz. Der Rhein ist zu gleich unser Wegweiser in Richtung Schweiz. Sein Quellgebiet liegt überwiegend im Schweizer
Kanton Graubünden, in dem sich unser erster Etappenort befindet, Klosters. Das Alpenrheintal ist ein glazial geprägtes, breit ausgeräumtes, alpines
Kastental in dem wir ungestört vom Autoverkehr flussaufwärts fahren. Vorbei an Liechtenstein geht es nach Bad Ragaz. Es liegt an den Ausläufern des
Taminatals und bildet die Südostgrenze zum Kanton Graubünden. Weiter in Richtung Davos befahren wir den Wolfgangpass (18,3km/866Hm), der die
Verbindung zwischen dem Rheintal und Klosters/Davos darstellt.
Etappe 2: Klosters-Tonale 164km/5240Hm.
Die Königsetappe. Wir folgen weiter dem Wolfgangpass bis Davos. Dort biegen wir in den Flüelapass (12,8km/820Hm) ein. Er gehört mit dem Sustenpass zu
den zwei nördlichsten der Schweizer Alpen.
Die Passstraße verbindet Davos (1560 m) im Westen mit Susch (1426 m) im Unterengadin. Der enge Passübergang mit dem Schottensee liegt zwischen
dem Flüela-Weisshorn (3085 m) im Norden und dem Schwarzhorn (3147 m) im Süden. Auf ihm verläuft die europäische Wasserscheide. Die Abfahrt nach
Susch bringt uns in das Unterengadin und weiter nach Zernez. Unmittelbar nach dem Ort beginnt die gut ausgebaute Ofenpassstrasse, welche sich
traumhaft durch den Nationalpark Stilfser Joch schlängelt.
Der Ofenpass (22km/800Hm) hat seinen Namen von früheren Eisenschmelzen, die einst in Passnähe Eisenerze aus umliegenden Bergwerken verarbeiteten.
Der Bedarf an Holz für die Hütten war enorm. Die abgeholzten Passagen geben diesem Landschaftsbild heute seinen Charakter. Nach der Abfahrt in das Val
Müstair biegen wir in den Umbrailpass (13km/1121Hm) ein.
Er ist mit seinen 2503 m der höchste Schweizer Pass und verbindet das Val Müstair mit dem Val Braulio. Die Passhöhe liegt nur rund einen halben
Kilometer von der Südwestauffahrt zum Stilfser Joch entfernt. Von dort aus genießen wir die fast 20 km lange Abfahrt in den Wintersportort Bormio. Es
folgt das absolute Highlight des Tages. Der Gaviapass (26km/1401Hm) bildet in der Geschichte des Giro d'Italia einen Meilenstein.
Die 26 km lange Nordanfahrt von Bormio zum Gaviapass durchs Valfurva zählt zu den eindrucksvollsten Anstiegen der Alpen.
13 km nach Bormio, in St. Caterina, beginnt der eigentliche Pass. Hier schlängeln sich die Serpentinen zunächst im Wald, dann in felsübersäter
Graslandschaft nach oben. Darüber thront majestätisch der Punta San Matteo (3678 m) im Osten. Der Espresso am Gipfel, im Rifugio Bonetta, schmeckt
nirgends besser. Gestärkt geht es in die gigantische Abfahrt nach Ponte die Legno. 18km genussvolles Abschwingen ins Tal. Finale, Tonalepass (12km/626Hm).
Bereits im Jahre 1166 zog der Stauferkaiser Friedrich I über den Tonale. Wir wollen es ihm gleich tun. Von Tannenwäldern und Almwiesen gesäumt, beschert
uns dieser Schlußanstieg ein gebührendes Ende einer epischen Tagestour.
Etappe 3: Tonale-Riva 114km/1630Hm.
Am Sonntagmorgen, geht's direkt in die Abfahrt nach Fucine. Sie bietet traumhafte Ausblicke auf die Presanella und das restliche Adamello-Massiv. Wir
folgen der Straße bis Dimaro, wo sich zwischen der Brentagruppe und dem Adamello-Presanalla-Massiv, der Passo Campo Carlo Mango (14,9km/912Hm)
nach oben schlängelt.
Übersetzt bedeutet es, "das Feld Karl des Großen". Zurückzuführen ist das auf seine damals nach Süden gewählte Reiseroute, welcher wir folgen. Wenig
südlich der Passhöhe erreichen wir den bekannten Skiort Madonna di Campiglio. Nach einer kurzen Ortsdurchfahrt geht es talabwärts in Richtung Tione di
Trento im Val Rendana. Hier verläuft die Grenze der Gebirgsgruppen des Adamello, der Brenta und den nördlichen Gardaseebergen. Unmittelbar nach
Tione empfängt uns der Passo Durone (8,7km/445Hm), der letzte knackige Anstieg vor dem Gardasee. Von nun an fliegen wir durch die sanften Hügel des
Trentino dem Passo Ballino (10km/365Hm) entgegen. 15km to go. Wir passieren noch den saubersten Süßwassersee Italiens, den Tenno See. Kurz darauf
schwingen wir eine der wohl schönsten Abfahrten zum Gardasee hinunter. Nach einer kurzen Erfrischung im See stärken wir uns bei Pizza e Pasta und
machen uns entspannt auf den Heimweg.
MAGNIFICO!